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Die Eröffnungsrede von Antje Prager


Hallo!
Mein Name ist Antje Prager. Meine Tochter besucht seit einem knappen Jahr diesen Kindergarten. Ich stehe hier vor Ihnen, um eröffnende Worte zu unserer Kunstausstellung "Kinder und andere KünstlerInnen" zu sagen.

Am Anfang war die Idee einer ernst zu nehmenden Kunstausstellung hier im Kindergarten Küpkersweg.
Kinderbilder sollten gleichberechtigt und gleichwertig neben den Bildern erwachsener KünstlerInnen hängen.

Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, aber eines haben Bilder anerkannter KünstlerInnen und Bilder von Kindern von vorne herein für mich gemeinsam:
Ich schaue sie mir an, ohne die geringste Ahnung zu haben, was ich da sehe. Ich verstehe die Bilder nicht, suche nach mir bekanntenn Formen und freue mich, wenn ich etwas erkenne.
Manchmal finde ich natürlich ein Bild auch einfach nur schön. Dazu muss man es ja nicht unbedingt verstehen.
Bei erwachsenen KünstlerInnen läßt man sich noch eher darauf ein. Man unterstellt dem Künstler oder der Künstlerin, dass sie sich schon etwas besonders Tiefsinniges dabei gedacht haben muss.
Bei Kinderbildern gibt es diesen Bonus seltener.
Bei Kinderbildern wenden wir leicht Erwachsenenschemata an, verstehen vielleicht nicht, was die Kinder gemalt haben und loben, was wir erkennen. Frei nach dem Motto: "Er kann aber schon tolle Schiffe malen für sein Alter."
Wir Erwachsenen beschränken uns bei der Betrachtung von Kinderbildern auf die noch fehlende Praxis der Kinder, die unvollkommende Technik und die sich entwickelnde Motorik. Dabei malen Kinder Dinge, Situationen, Emotionen, einfach alles so, wie es wirklich ist und nicht nur so, wie es aussieht.
Viele erwachsene KünstlerInnen versuchen genau diese Fähigkeit wiederzuerlangen.

Kinder beschreiten bei ihren Versuchen, die Welt kennen und verstehen zu lernen ganz eigene Wege und versetzen uns dabei oft genug mit ihrem Scharfsinn in Erstaunen. Sie greifen dabei zu den unterschiedlichsten Mitteln. Indem sie zeichnen oder malen oder mit anderen Materialien experimentieren (z.B. matschen, kleben,...), setzen sie sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander. Sie verarbeiten so ihre Erlebnisse und verleihen darüber hinaus ihren Eindrücken neuen Ausdruck.

Die Kinder eignen sich die Wirklichkeit an und zeigen uns, wie sie sich für sie darstellt. Ebenso wie erwachsene KünstlerInnen.
Bei den Kindern ist der Akt des Malens etwas Dynamisches, ein Prozeß. Sie hören nicht auf zu malen, wenn das Bild am Schönsten ist. Das fertige Bild ist nicht immer das Ziel. Das Malen ist das Erlebnis.

Mit unserer Ausstellung wollen wir Ihnen die Gelegenheit geben, die Bilder der Kinder und die der anderen Künstler gleichermaßen wertzuschätzen und sich auf ihren Ausdruck einzulassen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß!
Danke!